Interview mit Werner Römer

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Grün-Weiß Kurier: Lieber Sportkamerad Werner, Du bist jetzt schon mehr als 45 Jahre Mitglied in unserem Tennisverein. Wie bist Du zum Tennissport und damit zum TC GWL gekommen?

Werner Römer: Beruflich hatte ich Kontakt mit dem Direktor der Hitdorfer Brauerei Peter Jansen, der kurz nach der Gründung unseres Tennisclubs Grün-Weiß Langen-feld Mitglied wurde und Jahrzehnte im Verein aktiv gespielt hat. Im Zuge des berufli-chen Kontakts hat er mich auch für den Tennissport begeistert. Mein Eintritt in den Verein Grün-Weiß Langenfeld erfolgte im Mai 1965.

Grün-Weiß Kurier: Hat Deine Familie Deine Liebe zum Tennissport nie geteilt oder war das früher anders?

Werner Römer: Meine Familie, insbesondere meine Frau, hat mich immer ermun-tert, Sport zu treiben, um auch vom beruflichen Stress etwas abzulenken. Selbst ha-ben sie den Tennissport aktiv nicht betrieben, obwohl ich ihnen immer Nahe gelegt habe, es wenigstens einmal zu versuchen.

Grün-Weiß Kurier: Während Deiner Selbständigkeit hast Du unseres Wissens eine große Getränkefirma betrieben und auch lange Zeit die Gastronomie des TC GWL nicht nur beliefert, sondern auch den Verein unterstützt. Fehlt Dir Deine Tätigkeit oder fühlst Du Dich im Ruhestand wohl?

Werner Römer: Beruflich hatte ich branchenbezogen eine größere Getränkegroßhandlung, die mich sehr in Anspruch genommen hat. Da meine drei Kinder andere berufliche Tätigkeiten anstrebten (medizinischer Dienst, Rechtsanwältin, WDR-Rundfunkredakteurin), habe ich vor ca. 15 Jahren meinen Betrieb veräußert. Wie das denn so ist: mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Heute bin ich froh, diesen Weg gegangen zu sein, da sich die Wettbewerbsverhältnisse weiter verschärft haben.

Grün-Weiß Kurier: Es gibt ja innerhalb des TC GWL einen kleinen Nebenclub, die „sogenannte“ Römerrunde. Wie und wann ist diese Gemeinschaft entstanden, die nicht nur Deinen Namen trägt, sondern auch von Dir zusammengehalten wird?

Werner Römer: Nach dem Verkauf meines Betriebes habe ich mich in der Tat mit Erfolg um die Gründung einer Tennisrunde bemüht. Die Runde besteht im Sommer aus zwölf Spielern, im Winter besteht die Winterhallenrunde aus sechs weiteren Spielern aus Wiescheid, also insgesamt aus 18 Spielern. Dass die Führung und der Zusammenhalt einer so großen Gruppe nicht immer einfach sind, liegt auf der Hand, da die Mitspieler aus den unterschiedlichsten Charakteren mit verschiedensten be-ruflichen Werdegängen bestehen. Da ich aber aufgrund meines Berufes immer mit Menschen umgehen musste, glaube ich, diese Aufgabe gut gelöst zu haben. Zu der Namensgebung „Römerrunde“ muss ich sagen, dass diese Bezeichnung nicht von mir stammt, sondern sich diese im Laufe der Jahre von den Mitspielern eingebürgert hat.

Grün-Weiß Kurier: Neben der sehr aktiven und gut organisierten Tennisspielerei unternimmt die auch scherzhaft als „Römertruppe“ bekannte Spielgemeinschaft, jedes Jahr einen Ausflug in das Umland mit Besichtigungen von sehenswerten Objekten aller Art. Bei diesen Ausflügen nehmen auch die Frauen der Römergruppe teil. Welcher von den vielen Ausflügen ist Dir noch besonders in Erinnerung?

Werner Römer: In der Tat halte ich es für den Zusammenhang einer Gruppe für sinnvoll, auch andere Aktivitäten zu entwickeln, z.B. Fahrradtouren, Ausflüge mit un-seren Ehefrauen, Städtetouren, Saisonabschlussfeiern usw. Zu den besonderen Touren mit unseren Frauen gehörte der Ausflug ins Ahrtal, die Besichtigung des Re-gierungsbunkers und insbesondere die Wanderung durch das Siebengebirge zur Klosterruine Heisterbach mit anschließender Einkehr in das Weingut Sülz in Oberdollendorf. Die Städtetouren, insbesondere die nach Köln mit Besichtigung eini-ger romanischer Kirchen, waren ebenfalls interessant.

Grün-Weiß Kurier: In seinen Anfängen galt der Tennissport als elitär, und Beitritte in einen Club, da nahm sich der TC Grün-Weiß nicht aus, waren neben Wartelisten auch weitere Hürden zu überspringen wie Bürgen, Abstandszahlungen und für die damalige Zeit hohe Beitragszahlungen. Scherzhaft wird heute gesagt, die Aufnahme in die Römerrunde ist in etwa mit den früheren Aufnahmeritualen ver-gleichbar. Was sagst Du zu diesem Vergleich?

Werner Römer: Nach dem Tennisspielen, insbesondere Mittwoch-Spätnachmittag, wird viel erzählt und gelacht und es geht in der Regel sehr locker zu. Für manche interessierte Mitspieler und auch Zuhörer wurde dann die nicht ernst zu nehmende Aussage gemacht, dass bei Eintritt in diese Spielerrunde eine Aufnahmegebühr zu zahlen sei.

Grün-Weiß Kurier: Der Vorstand begrüßt natürlich sehr, wenn sich so feste Ge-meinschaften bilden, die das Vereinsleben fördern und den Mitgliedern feste Spiel-möglichkeiten bieten. Ähnlich ist auch die sogenannte Sonntagsrunde von Dietrich Manger zu sehen. Der Vorstand sieht diese gewachsenen Einrichtungen als Teil eines Puzzle, aus der sich ein gutes Vereinsklima entwickelt hat. Siehst Du das ähnlich?

Werner Römer: Es ist ganz wichtig für den Zusammenhalt von Spielergemeinschaf-ten eine Anlaufstelle zu finden. Aber auch für den Verein selbst ist es vorteilhaft, die-se Aktivgruppen zu fördern und damit in der Tat ein gesundes Vereinsklima zu pfle-gen.

Grün-Weiß Kurier: Bei über 45-jähriger Mitgliedschaft kann man sich ausrechnen, dass Du nicht mehr zu den Jüngsten zählst. Du kannst aber sicher unseren Eindruck bestätigen, dass Du und Deine Spielgemeinschaft bei recht guter Gesundheit mit viel Spaß auf dem Platz und später in netter Runde, den Tennissport mehrfach in der Woche betreibt?

Werner Römer: Gottlob befinde ich mich selbst zurzeit in guter Gesundheit. Leider aber muss ich berichten, dass aus unserer Runde einige altersbedingt gesundheitli-che Probleme haben. Insbesondere möchte ich unsere langjährigen Mitspieler Franz Hallmann und Erich Kiwitt erwähnen und ihnen weiterhin gute Besserung wünschen.

Grün-Weiß Kurier: Für Deine über 45-jährige treue Mitgliedschaft und für Deine langjährige Bereitschaft, mit der Führung der Römerrunde einen festen Bestandteil im nicht immer leichten Vereinsleben zu schaffen, wollen wir Dir mit dem bekann-ten Schlachtruf der Römergruppe danken: Netzroller, Netzroller, Netzroller, Doppelfehler, Doppelfehler, Doppelfehler, Ass, Ass, Ass.

Werner Römer: Aufgrund meiner langen Vereinszugehörigkeit habe ich selbstver-ständlich auch Höhen und Tiefen im Vereinsleben erlebt und wünsche, wie in letzter Zeit erkennbar, dem Verein weiterhin viel Erfolg und möchte dem Vorstand für sein nicht immer einfaches ehrenamtliches Engagement auch im Namen unserer „Römerrunde“ danken.
Zum Abschluss dieses Gesprächs möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich an inte-ressierte Mitspieler zu wenden, in unserer Runde mitzumachen.

Grün-Weiß Kurier: Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen Dir und allen Mitgliedern, die zum Gelingen dieser Einrichtung beitragen, weiterhin nicht nur Spaß beim Sport, sonder auch die dazu erforderliche Gesundheit.

Das Gespräch führte Edgar Scholz